Spb Backup 2.0

(15.06.2008 00:00 CET)

Als Spb Software House mit Spb Backup auf den Markt kamen, war das Programm die Antwort auf die Hilferufe vieler Anwender, die sich mit ihren Pocket PC 2003 und 200SE-Geräten immer wieder einer Problematik ausgesetzt sahen: Dem kompletten Speicherverlust auf Grund eines leeren Akkus. Die Features waren teilweise revolutionär, so konnte beispielsweise zum damaligen Zeitpunkt kein anderes Programm ein selbstextrahierendes Backup erstellen, das bei einem zurückgesetzten Gerät ohne Installation der Software selbst ausführbar war und das Gerät komplett auf den Stand des Backups zurücksetzte.
Nach und nach adaptierte die Konkurrenz die Features, die Spb vorgegeben hatte, und parallel dazu änderten sich auch die Anforderungen: Mit Windows Mobile 5.0 und seinem "Persistant Storage" (der Speicherung aller Daten im ROM und damit der Unabhängigkeit vom Akkuladezustand) ist die Notwendigkeit eines Backups zwar immer noch da, aber die Situationen, in denen man es braucht, sind andere:
Wer beispielsweise ein ROM-Update macht oder sein Gerät auf Grund eines Defekts tauschen muss, der kann so recht nichts mit einem Voll-Backup anfangen, denn viele der gesicherten Systeminformationen sind Geräte und sogar Versions-spezifisch. Bei einem Update von Windows Mobile 6.0 auf 6.1 beispielsweise werden Teile der Registry überschrieben, bestimmte DLLs ausgetauscht etc., und ein Wiederherstellen einer alten Sicherung würde vieles überschreiben, was für den problemlosen Betrieb des Gerätes nötig ist.
Diesem Szenario und viele andere mehr hat Spb Software House sich mit der
Version 2.0 von Spb Backup angenommen:

Als erstes fällt ins Auge, dass Spb sich dem allgemeinen Trend angepasst hat, Programme farbig und fingerfreundlich zu machen, und so erstrahlt die Oberfläche in satten Farben, die Auswahlbuttons sind groß und daumenkompatibel.

Wer es einfach haben will, der klickt einfach auf "Vollsicherung" und sichert das komplette Gerät , also alle Programme und Daten auf die Speicherkarte. Als Name wird automatisch das aktuelle Datum mit aufgenommen. Alle Prozesse werden beendet (vor der Sicherung empfiehlt sich ein Softreset, nachdem man alle gegebenenfalls offenen Dateien gespeichert hat.


Bei der benutzerdefinierten Sicherung können in der neuen Version deutlich mehr Einstellungen festgelegt werden: Was soll gesichert werden (die PIM-Daten, Nachrichten, Dokumente, Systemdaten, die Speicherkarte)? Wohin soll gesichert werden (Name und Speicherort)? Wie soll gesichert werden (verschlüsselt, komprimiert)? Neu ist, dass auch ein Kommentar zur Sicherung hinzugefügt werden kann (z.B. "Sicherung nach Installation von Programm xxx".)

Wer bisher noch kritisch hinterfragt, was denn neu sei, der hat grundsätzlich recht, bis hierher sind die Funktionen "pretty much standard". Spannend wird das ganze tatsächlich erst beim Restore: Kein anderes Programm, das mir bekannt ist, ermöglicht eine selektive Rücksicherung. Soll heißen: startet man am mobilen Gerät die Wiederherstellung, dann kann mit der benutzerdefinierten Wiederherstellung sehr fein ausgewählt werden, was tatsächlich wiederhergestellt werden soll, vom Vorgehen her genau so wie bei der benutzerdefinierten Sicherung. Das geniale an diesem Vorgehen: Oft will man beispielweise nur eine gelöschte Datei, Systemeinstellungen, SMS, einen genau abgegrenzten Abschnitt des Inhalts des mobilen Geräts zurücksichern und nicht das ganze Gerät. Dies ist damit endlich möglich.

Für Anwender, die ihre Geräte öfter wechseln oder ein ROM-Update durchführen wollen, ist die neue "Intelligenz" von Spb Backup ein Segen: In einem solchen Szenario ist die Wiederherstellung eines kompletten Backups tödlich: Alles, was gerätespezifisch ist (Treiber, Registry etc.) kann nicht zwischen Geräten oder ROM-Versionen ausgetauscht werden, das Risiko, dass das Gerät nicht mehr einwandfrei funktioniert, ist zu gross. Aus diesem Grund überprüft Spb Backup beim Start des Restore, ob das Quell- und das Zielgerät identisch sind, und stellt im negativen Fall nur die Informationen wieder her, die unkritisch für die Systemintegrität sind. Das sind aber im Normalfall genau die Daten, auf die es dem Benutzer ankommt: die internen Datenbanken von Outlook, SMS; Email-Konten, Programme.
Erstmalig ist es so möglich, unter Verwendung eines Backups ohne großen Neueinrichtungsaufwand ein ROM-Update durchzuführen.

Ebenfalls neu: Der Spb Backup Sync. Der Hintergedanke ist einfach. Was nützt das beste Backup, wenn es sich nur auf der Speicherkarte befindet und das Gerät verloren geht... mit eben dieser Speicherkarte? Besser also, diese Backups werden mit dem normalen Sync des mobilen Geräts mit dem PC gleich mit gesichert, und genau das macht der Spb Backup Sync.

Meiner Meinung nach noch mächtiger im Nutzen und der Funktionalität: Die Möglichkeit, am PC eine BAckup-Datei zu laden und Datei für Datei, SMS für SMS, Registry-Eintrag für Registry-Eintrag hindurchzugehen und Elemente zu betrachten oder zu kopieren. So kann beispielsweise die eine Datei, die man dummerweise gelöscht hatte, einfach wiederhergestellt werden, ohne gleich das ganze Gerät restoren zu müssen.

Preis:

EUR 16,99 direkt

Fazit:

Ein Test einer Backup-Software, auch wenn sie von Spb stammt, ist eher Pflicht als Kür für mich. Um so überraschender, als mir von Minute zu Minute mehr bewusst geworden ist, an wie vielen Stellen Spb es geschafft hat, Backup zu verbessern. Die Remote-Funktionen sind eine geniale Idee, und die automatische Abhängigkeit des Restores vom Gerät, das den Backup gemacht hat, löst eines der grössten Problemfelder auf: Die Gefahr eines Restores nach einem ROM-Update oder Gerätewechsel. Alles in allem mein Fazit:

Starke Backup-Lösung, die in der neuen Version noch einmal deutlich gereift ist und durch viele neue Features (wieder mal) der Konkurrenz weit voraus ist.

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